St. Sebastianus Bruderschaft Leubsdorf

Allgemeines

"Ich hätte gerne den Beitrag zu Ehren des heiligen Sebastianus"
Mit diesem Gruß kommen einmal im Monat Kinder mit einer Sammelbüchse in die Leubsdorfer Häuser und bitten um eine freiwillige Spende.Für alteingesessene Leubsdorfer sind diese Sammlungen bereits zu einer Tradition geworden. Über Ursprung und wie das gesammelte Geld verwendet wird ist wenig bekannt. Aus dem vorliegenden Bruderschaftsbuch des heiligen Martyris Sebastiani in Leupsdorff geht hervor,dass die Bruderschaft im Jahre 1665 gegründet wurde.Die Not im Lande war durch Kriegswirren bedingt unbeschreilich gross.Mit der Gründung der Bruderschaft ,damals auch oft Not oder Elendsbruderschaft genannt, versuchte man den Menschen nicht nur materiell zu helfen, sondern war gleichzeitig bemüht ihnen wieder einen geistigen Halt zu geben.

Wie sah die materielle Hilfe aus die die St. Sebastianus-Bruderschaft leistete?
In den Büchern finden sich zahlreiche Eintragungen, aus denen hervorgeht, dass kleinere Geldbeträge an Leubsdorfer Bürger gegen Sicherheit ausgeliehen wurde.

Woher stammte das Geld?
Unter dem Datum 2. April 1699 befindet sich die Eintragung, dass ein Reinhard Rawen in seinem Testament verfügt hat, dass 30 Taler aus seinem Nachlass an die St. Sebastianusbruderschaft fallen sollen und dass dieses Kapital auf ein höheres Vertragepfand ausgeliehen wird. Am 11. Mai 1699 ist Reinhard Rawen verstorben und das Testament trat in Kraft. Etwa um 1800 war das Kapital der Bruderschaft erschöpft. Kein Wunder, wurde doch der Pastor, der Lehrer und der Küster teilweise von der Bruderschaft bezahlt.

Wie konnte man wieder zu Geld kommen?
Die rettende Idee hatte 1815 der damalige Brudermeister Anton Ehlen. er führte die monatliche Haussammlung ein, die sich bis heute nach fast 190 Jahren gehalten hat. Die im Laufe eines Jahres eingegangenen Gelder werden jeweilsnach der Kassenprüfung im Januar ausschliesslich für soziale Zwecke nur in Leubsdorf ausgegeben.

Wer ist nun Mitglied der St. Sebastianusbruderschaft?
In der Regel bemüht sich der Brudermeister die Kinder die zur 1. heiligen Kommunion gehen als Mitglied aufzunehmen.

Wer führt die Bruderschaft?
Nun, der Brudermeister und der Bruderknecht die sich den Aufgabenbereich teilen. Beide begleiten auch bei Beerdigungen den Verstorbenen mit einer Kerze bis an das Grab und verneigen sich dort zur letzten Ehre Nach der Kassenprüfung im Januar tritt der Alte Brudermeister ab und automatisch übernimmt der Bruderknecht die neue Aufgabe. Beide haben im Vorfeld wieder einen neuen Bruderknecht angeworben. Leider wird es immer schwieriger neue Führungskräfte anzuwerben.

Wenn nun in den nächsten Tagen wieder Kinder mit der Sammelbüchse kommen, sollten Sie sich erinnern, dass Ihre Spende einem guten Zweck zugeführt wird. Der Dank der Kinder für Ihre Spende kommt aus vollem Herzen
"Der heilige Sebastianus wird es Ihnen belohnen"